Eine Trendsportart oder mehr für unseren Tennissport?
Beach Tennis ist als Trendsportart ein unglaublich lohnenswerter Bestandteil eines modernen Tennisvereins. Nicht nur als sinnvolle Portfolioerweiterung, sondern als beste und einfachste Möglichkeit, bei bescheidenem Investitions- und Risikoeinsatz, Mitglieder zu gewinnen und zu halten.
Aber warum ist das so? Weil es deutlich einfacher als Tennis zu erlernen ist. Man braucht keine teure Ausrüstung wie Schuhe, besondere Kleidung, einen teuren Schläger (der ab und zu bespannt werden muss), Bälle (die nach 2 Stunden abgespielt sind) und diverse teure Trainingsstunden.
Und Beach Tennis ist mehr als nur Tennis im Sand: Beach Tennis ist ab dem ersten Ballwechsel Spielspaß, Bewegung, Urlaubsfeeling und trotzdem liefert es automatisch athletische und kognitive Trainingserfolge wie Kondition, Koordination, Schnellkraft, Ausdauer, Ballgefühl, Spielwitz, Bewältigung von Frustrationen, Verbesserung der psychischen Stärke, etc...
Aber was ist der besondere Nutzen, insbesondere für unsere tennisspielenden Kinder im Verein?
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Der Aufschlag: nur einer! und ein 1,70 Meter hohes Netz sowie „nur“ eine Spielfläche von 16 auf 8 Meter sind schon eine hohe Anforderung. Hier lernen wir, und dies gilt im fortfolgenden immer besonders für die leicht lernenden Nachwuchssportler -einen Aufschlag mit Spin- sicher aber effektiv gezielt ins Feld zu platzieren.
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Volley: Den Volley eng am Körper, mit dem Schlägerkopf möglichst hoch und über dem Handgelenk (=> Kraftübertragung!) auf dem „berechneten“ Treffpunkt zu schlagen, um den Gegner unter Druck zu setzen.
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Athletik: Bis zu 18 % dickere Achillessehnen, geringe Verletzungs- und Gelenksverschleißgefahr!
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Spielwitz: Nicht mehr nur „Powergrundschläge“ von der Grundlinie! Sondern auch mal einen Stop, einen Lob einstreuen, mal cross mal longline, kurzum, seinen Gegner erst zurechtstellen und dann auszuspielen, das ist das Geheimnis des (Beach)Tennis Spielens!!!!
Allen Tennisvereinen fehlen zusehends Mitglieder durch die gesellschaftlichen Veränderungen und auch geänderte Freizeitverhalten. Tennis allein ist nicht mehr der Magnet, der die Menschen bei dem aktuellen großen kommerziellen Freizeitangebot hinter dem Ofen hervorlockt!
Mit einem dauerhaften Beach Tennis Angebot können die Vereine in die Mitgliederbindung und -gewinnung investieren. Die Eltern der tennisspielenden Kinder -oder auch umgekehrt- können so einfach motiviert werden, als komplette Familie Mitglied des Vereins zu werden und damit lange Jahre dem Verein treu bleiben.
Außerdem können hier „ausgediente bzw. müde gewordene“ Sportler aus den Sportarten Fußball, Volleyball, Badminton, Handball, Basketball, etc. für den Verein gewonnen werden.
Über diesen tollen neuen Trendsport lassen sich die Vereine wiederbeleben, auch ehrenamtliche Engagierte können wieder akquiriert werden und schließlich kann der Verein dann als attraktiver Freizeitmagnet Mitglieder binden.
Das größte Problem aus der bisherigen Erfahrung ist, dass Beach Tennis als Konkurrenz zum Tennis gesehen wird. Aber: ist es nicht!
Weil: Beach Tennis ist nicht wie z.B. Tischtennis eine nur artverwandte Rückschlagsportart, sondern eine tatsächlich artverwandte Tennisspielsportart.
Beach Tennis ist die perfekte Ergänzung zu den technischen und spielerischen Möglichkeiten im Tennissport, mit ähnlich großen und schweren Schlägern und Bällen.
Das Regelwerk ist weitestgehend vom Tennis übernommen.
Unterschiede:
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Der Aufschlag darf überall hin gespielt werden und bei einem Netzroller wird weitergespielt
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Bei 40:40 entscheidet der nächste Punkt („no-advantage-Regelung“)
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Im Tiebreak wird nach dem ersten Punkt und dann alle vier Punkte die Seite gewechselt (weil Wind und Sonneneinstrahlung größere Bedeutung haben)
Aber es gibt doch tatsächlich einen kleinen Nachteil, den man nicht verschweigen darf, aber den hat jede andere Freizeitaktivität auch: Beach Tennis nimmt natürlich einen Teil des täglichen Zeitfensters ein, der unwiderruflich nicht anders eingesetzt werden kann.
Nutzen für meinen Verein
Liegen bei Ihnen Tennisplätze brach? Leidet ihr Verein an Mitgliederschwund? Ist das Vereinsleben eingeschlafen? Beach Tennis schafft Abhilfe! Mit dem Bau einer Beachanlage können Sie Attraktivität zurückgewinnen, das Sportangebot erweitern, Mitglieder einbinden und neue Mitglieder generieren. Das ist gar nicht so schwierig. Kinder und Jugendliche können mit Hilfe von Beach Tennis spielerisch an die Sportart Tennis herangeführt werden; der tiefe Sand ist für Konditionstraining bestens geeignet. Die Beachanlage kann zudem für weitere Sportarten genutzt werden. Sobald Sie Beachturniere organisieren, gewinnen Sie zudem Aufmerksamkeit für Ihren Verein, Schulen nutzen das neue Angebot wohlwollend als Abwechslung zum wöchentlichen Sportangebot. Sie können auch ältere Mitglieder wieder vermehrt in das Vereinsleben einbinden, da gerade Beach Tennis aus gesundheitlichen Gesichtspunkten einen Mehrwert darstellt.
Und noch einen Vorteil darf man nicht verschweigen: Mit den erhältlichen Neopren-Beachschuhen und entsprechender Kleidung kann der Sport auch in den immer wärmer werdenden Wintern ausgeübt werden. Da leider immer mehr Tennishallenkapazitäten wegfallen, ist dies zumindest auch ein Angebot eines Ganzjahressportvereins an die Mitglieder, sich auch im Winter an der frischen Luft sportlich zu betätigen.
Bau von Beachfeldern
Es gibt zwei Möglichkeiten für den Bau von Beachfeldern: den Umbau bestehender Tennisplätze in eine Beachanlage oder den Neubau einer Beachanlage. Beides wird in der Regel vom jeweiligen Landessportbund gefördert. Die Kosten für einen Umbau sind deutlich niedriger und mit weitaus weniger Aufwand verbunden. Der TC Boehringer in Ingelheim hat zwei bestehende Tennisplätze in eine Vier-Feld-Beachanlage verwandelt, der TC Ladenburg dagegen hat sich für einen Neubau von zunächst 2 Plätzen im Jahr 2013 entschieden, jetzt werden 2 weitere gebaut.
Den größten Anteil an den Gesamtkosten bei einem Umbau hat der Sand; für ein Spielfeld der Größe 16x8 Meter müssen Sie inklusive eines Auslaufs mit zwischen minimal rund 100 und maximal 140 Tonnen rechnen. Bei einer entsprechenden Größe können Sie auf einem Tennisplatz bis zu drei Beachfelder erstellen. Wenn Sie die Befestigung der Netzpfosten geklärt haben, benötigen Sie nur noch Linien, Netze, Schläger und Bälle – dann kann es losgehen! Auf den Beachfelder können selbstverständlich auch – zum Teil ohne größere Umbaumaßnahmen - weitere Sportarten angeboten werden: Beachvolleyball, Beachbasketball, Beachbadminton oder auch Footvolley. Der BTV berät Sie gerne ausführlich zu diesem Thema.
Organisation von Beachevents
Wenn Sie in ihrem Tennisverein Beachfelder haben, können Sie dort selbstverständlich Turniere, Workshops oder sonstige Beachveranstaltungen organisieren. Das Training im tiefen Sand ist auch für Tennisspieler interessant. Der DTB verbindet jährlich alle Beachturniere in seinem Beach Tennis Circuit. Von einem Vereinsturnier über ein Hobbyturnier bis zu einem internationalen Event sind den Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt. Der BTV und der DTB unterstützen Sie bei der Planung und Umsetzung.
Kontakt
Weitere Informationen rund um das Thema Beach Tennis in Deutschland finden Sie auf der DTB-Website:
Homepage DTB: http://www.dtb-tennis.de/BeachTennis
Bau eines Beach-Tennis-Platzes: http://www.beachclub2010.de/
Ihr Ansprechpartner ist:
Mario Unholz
Referent für Sportentwicklung und Breitensport